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Produktionsreif: Microsoft hat Windows-APIs WinRT/Win32 wiedervereint

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Microsoft führt die Programmierschnittstellen Windows Runtime und Windows 32 wieder zusammen. Mit Version 0.5 erlangt Projekt "Reunion" die Produktionsreife.


    Produktionsreif: Microsoft hat Windows-APIs WinRT/Win32 wiedervereint

(Bild: akedesign/Shutterstock.com)

Developer Von

  • Silke Hahn

Rund ein Jahr nach der Ankündigung, die gesplitteten Programmierschnittstellen für klassische Desktop-Anwendungen und UWP-Apps (Universal Windows Platform) rückgängig zu machen, legt Microsoft die erste produktionsreife Ausgabe seines Reunion-Projekts vor. Ziel ist das erneute Zusammenführen der APIs Windows Runtime (WinRT) und Windows 32 (Win32), die Wiedervereinigung soll das Entwickeln von Apps durch einen einheitlichen Satz von Schnittstellen und Tools vereinfachen. Ein weiteres Anliegen ist dabei offenbar, die App-Entwicklung für Windows 10 von den Releasezyklen des Betriebssystems zu entkoppeln.

Microsoft hatte die Pläne zur Wiedervereinigung der Windows Runtime (WinRT) mit Windows 32 (Win32) erstmals im Rahmen der Hausmesse Build im Mai 2020 vorgestellt. Die Programmierschnittstellen hatte Microsoft 2011 mit dem Erscheinen von Windows 8 getrennt. Die Windows Runtime API (WinRT) fußte ab da nicht mehr auf .NET, sondern auf dem älteren Component Object Model (COM). Diese Trennung hatte die App-Entwicklung zweigeteilt in klassische Windows-Anwendungen für den Desktop und modernere Windows-Apps, die heute "Universal Windows Plattform"-Apps (UWP) heißen.

Seit der Trennung der APIs hatten Entwickler für das Erstellen von Desktop-Anwendungen zwischen einer Vielzahl von App-Plattformen und -Frameworks wählen müssen, manche Features und APIs waren untereinander nicht kompatibel. Mit der Einführung der Universal Windows Platform (UWP) in Windows 10 hatte Microsoft die alte Win32-API beerben wollen. Allerdings konnte das neue Framework sich wohl nicht recht durchsetzen, da damit entwickelte Apps nur unter Windows 10 laufen und nicht abwärtskompatibel waren.


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Die beiden API-Welten von Windows 10

(Bild: Dr. Holger Schwichtenberg, IT-Visions.de)

"Project Reunion" soll damit aufräumen und bietet APIs, die nicht an eine bestimmte Version des Betriebssystems gebunden sind. Es enthält außerdem eine Erweiterung für Visual Studio 2019 samt Vorlagen für neue Projekte. Version 0.5 unterstützt WinUI 3 zum Erstellen von Desktop-Apps und .NET 5 für Win32-Apps. Das Release ist kompatibel mit ARM64-Architekturen, ermöglicht benutzerdefinierte Titelleisten, ein SwapChainPanel und umfasst ein auf Chromium basierendes Steuerelement für WebView2. Das Rendern von Texten und ein Tool zum Verwalten von Ressourcen sind auch enthalten.

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Da es sich hier um ein stabiles Release handelt, sind unfertige Preview-Features nicht enthalten. So befindet sich die Unterstützung zum Erstellen von UWP-Apps noch in der Testphase und ist entsprechend nicht in das aktuelle Release eingegangen. Wer bereits UWP-Apps testweise erstellen möchte, kann weiterhin auf die Previewversionen von Project Reunion 0.5 zugreifen. Die mit der aktuellen stabilen Version erstellten Apps lassen sich in Paketform ausrollen, wobei das Projekt MSIX als Deployment-Methode einsetzt. In bevorstehenden Versionen sollen weitere, auch "unpaketierte" Deploymentoptionen hinzutreten.

In der Releasemeldung und auf GitHub kündigt das Reunion-Team an, dass es an der Integration mit einigen wichtigen Technologien arbeite. Das Windows Community Toolkit (WCT) soll "in der nahen Zukunft" Project Reunion 0.5 unterstützen. Mit WinUI erstellte Anwendungen sollen sich über die quelloffene Uno-Plattform für WebAssembly, Linux, macOS, Android und iOS tauglich machen lassen. Weitere Partner im Ökosystem wie Telerik, Syncfusion, DevExpress und GrapeCity arbeiten demzufolge auch an der Integration von Project Reunion in ihre Plattformen und Benutzeroberflächen (UI).

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Eine detaillierte Roadmap ist auf GitHub einsehbar. Zum Einstieg in die Arbeit mit Project Reunion 0.5 empfehlen die Projektentwickler ihre Dokumentation. Weiterführende Hinweise lassen sich dem Blogeintrag der Windows-Entwickler bei Microsoft entnehmen.

(sih)

Quelle: www.heise.de

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