Notbremse betrifft auch Aldi, Lidl und Rewe: Das ändert sich jetzt im Supermarkt
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Der Bund zieht die Notbremse und stellt geltende Infektionsschutzgesetze der Länder auf den Kopf. Auch beim Einkaufen im Supermarkt führt sie ab sofort zu Änderungen. Wir sagen, was Sie nun bei Aldi, Lidl, Rewe und Co. beachten müssen. Über 13 Monate nach Ausbruch der Pandemie will der Bund Ordnung ins geltenden Regel-Chaos bringen.
Die Bundesregierung will dem derzeitigen Flickenteppich ein Ende setzen und bundesweite Regelungen im Kampf gegen das Coronavirus durchsetzen.Die Notbremse soll in Landkreisen, Städten und Kreisen gelten, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei über 100 liegt.Stand heute wären über 350 Landkreise (von 412) von der Regelung sofort betroffen.
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Notbremse: Bleiben Aldi, Lidl und Co. geöffnet?
Nahezu alle Geschäfte müssen in Städten und Landkreisen, in denen die Notbremse gilt, ab einer 7-Tages-Inzidenz von 150 für Kunden schließen. Sie dürfen nur Click & Collect (Abholung) oder Click & Deliver (Lieferung) anbieten. Ab einer Inzidenz von 100 gilt das Einkaufen nur mit negativem Corona-Test. Wenn Sie also bei Ikea Möbel oder bei H&M Kleidung kaufen wollen, müssen Sie einen negativen Test vorlegen. Gilt das auch für Aldi, Lidl und Co.? Nein. Supermärkte, Drogeriemärkte, Biomärkte, Discounter und Co. bleiben geöffnet, um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs sicherzustellen.Geöffnet bleiben insgesamt – auch bei einer Inzidenz von 150:
- Supermärkte (zum Beispiel Edeka, Hit, Kaufland, Netto, Real, Rewe),
- Discounter-Märkte (etwa Aldi Süd, Aldi Nord, Lidl, Netto Marken-Discount, Norma, Penny),
- Drogeriemärkte (etwa dm, Budni, Rossmann, Müller),
- Biomärkte (Alnatura, Basic, Bio Company, Denn“s, Vollcorner und Co.),
- Kioske,
- Reformhäuser,
- Apotheken,
- Getränkemärkte,
- Wäschereien und Textilreinigungen,
- Sanitätshäuser,
- Optiker (etwa Apollo Optik, Fielmann, Krass, Pro-Optik),
- Hörgeräteanbieter,
- Tankstellen (Aral, Esso, Shell und Co.),
- Buchhandlungen, Floristen und Blumenmärkte,
- Tierbedarf und Tierfuttermärkte sowie
- Gartenmärkte (Dehner, Pflanzen Kölle, Hagebau, Obi Gartencenter und andere).
Was ändert sich jetzt bei Aldi, Lidl und Co.?
Die Öffnungszeiten werden in den betroffenen Städten und Landkreisen aber auch im Supermarkt und beim Discounter geändert.Filialen Aldi, Rewe, Lidl, Penny und anderen Händlern müssen ab einer Inzidenz von 100 in vielen Fällen früher schließen. Das gilt etwa für Supermärkte und Discounter, die bis 23 Uhr geöffnet haben. Aufgrund der dann geltenden Ausgangssperre müssten sie teilweise vor 22 Uhr (möglich sogar um 21.30 Uhr) schließen. Dafür könnten diese Betriebe früher öffnen (ab 6 Uhr).Mitarbeiter und Kunden sollten mit Beginn der Ausgangssperre Zuhause sein. Dadurch könnten Filialen auch vor 22 Uhr schließen.
Weniger Kunden bei Aldi, Lidl und Co. erlaubt
Kunden von Aldi, Lidl und Co. müssen sich auf längere Schlangen einstellen! Ist die Filiale größer als 800 Quadratmeter groß, gilt: Auf den ersten 800 Quadratmeter dürfen sich maximal 40 Menschen aufhalten. Für jede weitere 40 Quadratmeter Verkaufsfläche kommt ein Kunde hinzu. Weil Mitarbeiter, Filialleiter, Security, Lieferanten und andere Angestellte hinzugezählt werden müssen, könnte sich die Kundenzahl stark verringern.Übliche Aldi- oder Lidl-Filialen sind etwa 1.200 Quadratmeter groß.
Hier dürfen sich also insgesamt rund 50 Personen aufhalten (40 Personen für die ersten 800 Quadratmeter und 10 weitere für die 400 restlichen Quadratmeter). Um die Kunden zu zählen, könnten in Regionen, in denen die Notbremse gelten soll, wieder Kunden-Ampeln eingeschaltet werden. Zudem könnten Aldi, Lidl, Rewe und Co. eine Einkaufswagen-Pflicht einführen. Wer dann nur eine Packung Milch kaufen will, muss einen Einkaufswagen oder einen Korb am Eingang mitnehmen. Die Kaufhilfen sind abgezählt. Dadurch weiß der Markt, wie viele Verbraucher sich dort aufhalten.Sind keine Einkaufskörbe oder Einkaufswagen mehr am Eingang vorhanden, müssen Kunden warten, bis andere Verbraucher diese am Ausgang zurückgestellt haben.
Quelle: www.chip.de