Carbon 1 Mk II im Test: Das Smartphone für Leute mit Pioniergeist
Carbon 1 aus Kohlefasern
Was kann dies leichte, schlanke und stabile Smartpone?
01.03.2021, 14:08 Uhr | Till Simon Nagel, dpa
Schwarzer Block aus High-Tech-Material: Das Carbon 1 MK II mit seinem Gehäuse aus Kohlefaser ist mit kurz 6 Millimetern sehr leptosom. (Quelle: Carbon Mobile/dpa/tmn)
Leicht, stabil und nachhaltig soll dies Carbon 1 Mk II sein. Und doch ist dies in Deutschland entwickelte Smartphone nicht ganz die versprochene Revolution. Warum? Das zeigt unser Test.
Der erste Eindruck: „Wow, ist das leicht.“ Und gleichermaßen wenn man es in jener Hosentasche trägt, merkt man vom Carbon 1 Mk II kaum irgendwas. Dabei ist dies Carbon-Smartphone mit seinem Sechs-Zoll-Display nicht ohne Rest durch zwei teilbar lütt. Dafür ist es sehr schlank und mit 127 Gramm Gewicht geradezu sagenhaft leichtgewichtig. So leichtgewichtig, dass es sich so gut wie kleine Menge heruntergekommen anfühlt. Der Eindruck hält allerdings nur von kurzer Dauer an, man muss sich vor allem umgewöhnen. Heutzutage wiegen Smartphones oft gut und gerne um die 200 Gramm.
Nach ein paar Stunden kehrt sich jener Effekt um: Alle anderen Smartphones liegen plötzlich schwergewichtig und klotzig in jener Hand. Das geringe Gewicht zeugen Kohlefasern möglich. Das Carbon 1 hat ein Gehäuse aus hochfestem und funkfähigem Spezial-Carbon mit nur 0,6 Millimetern Wandstärke. Mit diesem Werkstoff will Hersteller Carbon Mobile punkten. Knapp 800 Euro soll dies wie ein mattschwarzer Monolith wirkende Telefon kosten, wenn es Mitte März in den Handel kommt. Zu den Details:
Was ist so namentlich am Carbon 1 Mk II?
Kohlefaser ist hochfest und extrem leichtgewichtig. Ein Gehäuse daraus kann demnach extrem leptosom und nun sehr steif sein. Leider lassen Kohlefasern Funkwellen schlecht durch. Für jedes Smartphones sind sie damit tatsächlich nicht gut probat.
Eigentlich: Die Gehäuseschale des Carbon 1 besteht aus Kohlefasern, die mit funkfähigen Komponenten verwoben wurden. Hersteller Carbon Mobile nennt dies Produkt „HyRECM“. Das soll hybrides, funkfähiges Kompositmaterial bedeuten. Vier Jahre Arbeit stecken in „HyRECM“. Daraus gebaute Telefone sind leptosom, leichtgewichtig und sehr stabil. Die 127 Gramm des Carbon 1 sind tatsächlich verhältnismäßig wenig. Zum Vergleich: Das etwa gleich große Google Pixel 3a wiegt 166 Gramm, dies kleinere iPhone 11 Pro 195 Gramm.
Ein weiterer Vorteil jener Kohlefaser: Es ist kaum noch Plastik nötig. Die Rohstoffe kommen denn Produktionsresten von deutschen Industrieunternehmen, erklärte Gründer Firas Khalifeh vergangenes Jahr im „Handelsblatt“. Gefertigt wird in China. Nach Herstellerangaben kann ein Carbon 1 weitgehend zerlegt und die Materialien wiederverwendet werden. Eines Tages könnten die Fasern gleichermaßen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.
Was steckt denn innerhalb?
Eigentlich sollte dies Carbon 1 schon im Mai 2020 gen den Markt kommen. Dann kam Corona. Die Zeit solange bis zum zweiten Verkaufsstart am 1. März nach sich ziehen die Entwickler genutzt und noch irgendwas am Gerät gefeilt. Zum Beispiel hat dies Telefon nun mehr Speicher sowie stabileres Glas und trägt den Zusatz Mk II.
Das Innenleben des Carbon 1 ist dies eines recht gewöhnlichen Mittelklasse-Smartphones. Herzstück ist ein Mediatek Helio P90 mit acht Kernen. Dazu gibt es 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 256 GB Platz zum Besten von Apps, Fotos und Musik. Der Speicherkartenslot fasst die SIM-Karte und eine Speicherkarte – oder eine zweite SIM. Das Sechs-Zoll-Display ist ein selbstleuchtendes AMOLED in FHD+-Auflösung (2.160 zu 1.080 Pixel). An jener rechten Gehäuseseite sind die Lautstärkeregler, Sperrtaste und ein Fingerabdrucksensor dienlich.
In jener Hauptkamera steckt Samsungs S5K3P9-Sensor mit 16 Megapixeln (MP) Auflösung, jener sonst noch in einigen Mittelklasse-Nokias steckt. Die 20-MP-Selfieknipse kommt ebenfalls von Samsung. Das Carbon 1 funkt gen allen gängigen 2G- solange bis 4G-Frequenzen, 5G kann es nicht. Als Betriebssystem ist Android 10 installiert, Android 11 soll im zweiten Quartal 2021 gehorchen.
Das hat uns Liebenswürdigkeit
Das Carbon 1 Mk II sieht toll aus mit seinem matten Gehäuse aus einem Stück, dem Flechtmuster gen jener Rückseite. Das durch sich selbst in Zeiten von randlosen Displays und Lochkameras veraltet scheinende Design mit deutlichen Rändern oben und unten wirkt zeitlos modern. Mit dem leuchtenden Schriftzug gen jener Rückseite ist dies Carbon 1 ein Hingucker.
Auch dies Gewicht ist nachher kurzer Verwirrung ein echtes Plus. Wo zunächst viele denken mögen: „Schwer ist gut, schwer ist zuverlässig“, heißt es schnell „schön leicht“. Das Gehäuse ist tatsächlich so stramm, dass es ein versehentliches Hinsetzen mit dem Telefon in jener hinteren Hosentasche schadlos übersteht. Auch wer mutig irgendwas biegt, braucht kein „Bendgate“ zu fürchten.
Auch dies schnörkellose, weil nahezu unveränderte Android 10 gefällt. Wer mag, kann in den Einstellungen oft genutzte Apps beschleunigen. Dann starten sie schneller, wenn die künstliche Intelligenz ihre Nutzung voraussieht. Klappt subjektiv gut. Auch die Akkulaufzeit ist mit einem guten Tag im Rahmen – obwohl dies Gerät so untief ist.
Das hat uns nicht Liebenswürdigkeit
Das schöne Äußere kann leider nicht verdecken, dass im Inneren einiges noch in Entwicklung ist. Das fängt im Rahmen jener Kamera an. An sich ist jener Sensor gut und in etlichen Mittelklassegeräten erprobt. Zusammen mit jener eigenen Kamera-App liefert er leider nur mäßige Fotos. Der Farbeindruck ist tendenziell dunkel, Details in dunkleren Bildbereichen verwaschen. Laut Hersteller ist eine bessere Version jener App zu 70 Prozent fertig. Sie soll mehr Funktionen liefern. Bislang gibt es nur „Auto“ und „Porträt“.
Etwas hakelig gerät dies Entsperren des Telefons. Weil dies Carbon 1 nur kurz sechs Millimeter dick ist, fällt gleichermaßen jener an jener Seite verbaute Fingerabdrucksensor sehr schmal aus. Das führte in jener Praxis beim Testgerät zu einigen vergeblichen Entsperrversuchen. Ein Softwareupdate soll hier in Zukunft Abhilfe schaffen. Außerdem gibt es nur zusammensetzen Lautsprecher.
Dann fehlen da noch Komfortfeatures, die mittlerweile Standard sind. Das Telefon antippen, damit jener Bildschirm aufwacht? Kann dies Carbon 1 noch nicht. Oder aktuelle Sicherheitsupdates. Das Testgerät ist noch gen dem Stand vom 5. November 2020, die Google-Play-Dienste vom 1. Januar. Auf seiner Webseite wirbt Carbon Mobile mit dem Fleksy-Keyboard denn Standardtastatur mit besonderem Datenschutz. In jener Realität ringt man noch mit Googles Zertifizierung – so nachhaltig bekommen Kunden dies Google-Keyboard.
Dieser Eindruck bleibt
Das Carbon 1 Mk II ist ein spannendes Gerät. Das Kohlefaser-Chassis ist elegant und zieht Blicke gen sich. Ihr Primärziel nach sich ziehen die Macher erreicht. Ein leichtes, schlankes und stabiles Smartphone aus einem revolutionären Werkstoff zu konstruieren. Das Carbon 1 ist ein Ausblick darauf, welches mit dem Werkstoff Kohlefaser noch die Gesamtheit möglich ist. Leider ist es beim Erstling nicht gelungen, den revolutionären Sprung beim Werkstoff gleichermaßen gen dies Nutzererlebnis zu transferieren.
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Softwareseitig unterscheidet sich dies Carbon 1 nämlich kaum von anderen Geräten. Das pure Android verhindert wirkliche Abgrenzung zur Konkurrenz im Rahmen Aussehen und Funktionen. Kurz gesagt: Für jedes ein 800-Euro-Gerät ist es ein kleinster Teil tote Hose. Einige jener gen jener Webseite versprochenen Funktionen sollen erst noch nachgereicht werden. Alles wirkt kleine Menge unfertig. Wer sich ein Carbon 1 Mk II zulegen will, sollte demnach kleine Menge Pioniergeist mitbringen.
Quelle: www.t-online.de