Apples Fotos-App mit merkwürdigem Geotagging-Bug
Wer Bilder von Hand geokodieren will, muss vorsichtig sein: Die Mac-Anwendung setzt fehlerhafte Ortsvorschläge, berichten User.
Mac & i Von
- Ben Schwan
Apples hauseigene Fotos-App dient als zentrale Anlaufstelle für die Bildersammlung auf dem Mac – hier landen Aufnahmen angeschlossener Geräte ebenso wie Fotos aus iCloud. Die Anwendung kommt auch mit der Möglichkeit, Bilder zu editieren sowie die enthaltenen Metadaten anzupassen.
Genaue Ortsangaben falsch "übersetzt"
Bei letzterer Funktion berichten Nutzer aktuell über einen störenden Bug im Zusammenhang mit dem nachträglichen Geotagging von Aufnahmen – also dann, wenn Bildern die Ortsinformation fehlt und man diese nachträglich eintragen möchte. Demnach verlagert Fotos vollständig korrekt eingegebene Längen- und Breitengrade automatisch an "bekannte Orte", die teilweise viele Kilometer daneben liegen.
Bug besteht seit letzte Herbst
Betroffen ist den Nutzern zufolge mindestens die jüngste Fotos-App-Version unter macOS 11 alias Big Sur. In macOS 10.15 alias Catalina scheint der Fehler hingegen nicht aufzutreten. Erste Berichte zum Thema gab es bereits im vergangenen Herbst. Offenbar kommt es zu dem Problem im Zusammenhang mit Apple Maps, der Karten-Anwendung, die Apple ebenfalls in macOS mitliefert und die die Geocodierung samt der Orteerkennung für die Fotos-App übernimmt.
Reverse Geocoding spinnt
Maps, auf Deutsch auch Apple Karten genannt, scheint dabei ein fehlerhaftes Reverse Geocoding vorzunehmen, bei dem geographische Daten anhand einer Datenbank in tatsächliche Orte (Straßenangaben, aber auch Nachbarschaften oder Sehenswürdigkeiten) umgewandelt werden. So wurde ein Ort bei einem Nutzer von Charlston in South Carolina beispielsweise mitten in den Nordatlantik verlegt.
Händisches Setzen von Stecknadeln
Aktuell scheint es keinen direkten Fix für das Problem zu geben. Nutzer können allerdings versuchen, nicht mit Längen- und Breitengraden zu arbeiten und den Ort direkt in der Karte in Apples Fotos-App zu markieren, dann sollte die Angabe erhalten bleiben. Für Nutzer, die mit genauen GPS-Daten arbeiten, ist dies jedoch keine Lösung. Ein Nutzer hat zudem ein Skript veröffentlicht, mit dem sich Geodaten von einem auf ein anderes Bild übertragen lassen, um den Prozess zu beschleunigen. (bsc)
Quelle: www.heise.de