Baden-Württemberg: Standort-Entscheidung für KI-Campus verzögert sich weiter
Eigentlich hätte die Entscheidung via den Standort eines geplanten Innovationsparks zu Gunsten von künstliche Intelligenz (KI) längst hinfallen sollen.
Von
- dpa
Die Entscheidung über den Standort eines geplanten Innovationsparks für künstliche Intelligenz (KI) in Baden-Württemberg verzögert sich vorerst weiter. Zuletzt hatte das CDU-geführte Wirtschaftsministerium zwei in Aussicht gestellte Termine für einen Entscheid nicht gehalten – nun teilte die Behörde auf dpa-Anfrage mit, zumindest "möglichst" noch vor der Sommerpause des Kabinetts Ende Juli solle Klarheit herrschen. Eine Expertenjury habe zwischenzeitlich eine "klare Empfehlung" ausgesprochen. Auf dieser Basis solle die grün-schwarze Landesregierung einen Beschluss fassen.
Termine nicht gehalten
Ende vergangenen Jahres hatte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) gesagt, im Optimalfall könne die Entscheidung noch vor der Landtagswahl Mitte März fallen. Doch daraus wurde ebenso nichts wie aus einem im April vom Ministerium geäußerten Plan, wonach "voraussichtlich" im zweiten Quartal 2021 ein Sieger in dem monatelangen Verfahren verkündet werden sollte.
Das Ministerium teilte nun auf Anfrage mit, da es sich um ein großes Projekt handle, habe es "auf der Hand" gelegen, dass die Entscheidung "erst nach Bildung der neuen Landesregierung erfolgen" würde. Später hätten die "Terminabstimmung und Organisation" einer virtuellen Jurysitzung mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern und Zeitzonen zu "gewissen Verzögerungen" geführt.
Zweistelliger Millionenbetrag
Im Kern geht es bei dem Verfahren darum, welche Region einen zweistelligen Millionenbetrag an staatlicher Unterstützung für den Aufbau eines solchen KI-Parks bekommen soll. In dem Park sollen sich Wissenschaftler, Unternehmen und Investoren vernetzen und unter bestmöglichen Bedingungen arbeiten können.
Das Ministerium hat das Wettbewerbsverfahren im Dezember angestoßen, nachdem der Landtag im Grundsatz 50 Millionen Euro für das Projekt freigemacht hatte. Zur Zahl der Bewerber macht das Ministerium keine Angaben. Bekannt ist aber, dass die Regionen Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb – dazu gehört Tübingen – mit einer gemeinsamen Initiative an der Ausschreibung beteiligt haben. Ein weiterer Interessent ist Heilbronn.
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(kbe)
Quelle: www.heise.de