Hyrican Study Pad One: Das Tagebuch der Generation Z im Praxis-Test
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Das Hyrican Study Pad One machte im Praxis-Test von COMPUTER BILD einen guten Eindruck.
Erinnern Sie sich noch an die Netbooks mit Intel-Atom-Prozessoren wie die Eee-PC-Reihe von Asus? Die Bauform suggerierte Mobilität und Ausdauer. Perfekt für Studenten, oder? In Wahrheit waren die Geräte schwer, langsam, unscharf und die Akkus in kürzester Zeit leer. So scheiterten die Netbooks trotz der niedrigen Preise und der Trend schwang auf Tablets über. Aber auch ausdauernde und leichte Tablets haben einen Nachteil: Die physische Tastatur fehlt. Und hier grätscht Hyrican mit dem Study Pad One rein und bietet quasi ein besonders leichtes Mini-Convertible für Schüler, Studenten und Kreative an. Aber hält das Gerät, was es verspricht?
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Hat das Hyrican genug Power im ARM?
Verzeihen Sie den Wortwitz. ARM-Chips sind, ganz simpel erklärt, stark angepasste Prozessoren für Smartphones oder Tablets. Der Vorteil dieser Chips ist: Sie verbrauchen dank ihrer Architektur weniger Energie als die klassischen x86-Prozessoren von Intel oder AMD.
Dadurch heizen sie nicht so sehr auf, extra Lüfter zum Kühlen entfallen und daher laufen die Geräte geräuschlos so auch das Study Pad. Der Nachteil liegt auf der Hand: Es fehlt die Leistung für richtige Spiele, Foto- beziehungsweise Video-Bearbeitungsprogramme und andere fordernde Prozesse. Was aber, wenn diese Zwecke gar nicht im Fokus des Nutzers liegen?
Für das Surfen im Internet, Schreiben, Zeichnen oder Serienschauen reicht die Puste allemal. Im Hyrican arbeitet nämlich ein Snapdragon 850 von Qualcomm, also ein stark modifizierter Mobile-Chip, der sich mit Windows 10 Pro statt Android betreiben lässt (Stichwort: Windows 10 on ARM). Und der ist eben „nur“ so schnell, wie er für seine Aufgaben sein muss. Dasselbe gilt für den integrierten Adreno-Grafikchip. Spiele wie „Angry Birds“ bekommt er zum Laufen, aber mehr ist nicht drin. Immerhin: Der Chip darf auf einen verhältnismäßig üppigen Arbeitsspeicher von 8 Gigabyte zugreifen. So sind Multitasking-Aufgaben wie Videos schauen beim Surfen kein Problem.
Im Tablet-Modus macht das Hyrican Study Pad One ebenfalls eine gute Figur. Es ist zwar nicht ganz so leicht wie ein klassisches Tablet, dafür aber leistungsstärker.
Das Auge des Hyricanes
Klar, es kommt auf die inneren Werte an, aber das Auge isst ja bekanntlich mit. Und das gilt ganz besonders für Notebook-Displays. Wenn die „inneren Werte“ nicht viel hergeben, dann darf es ruhig ein Augenschmaus sein. Gut, dass der 12,3 Zoll große Touchscreen des Study Pads mit knackscharfer Auflösung (2990×1920 Pixel) einen tollen Eindruck macht. Die Farbwiedergabe ist kontrastreich und farbtreu und der DPI-Wert ist mit 284 hervorragend dicht. So soll es sein. Kleines Manko: Das Display spiegelt etwas. Surfen in praller Sonne ist so schwierig.
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Study Pad One: Leicht und recht ausdauernd
Nun verbraucht so ein hochauflösendes Display leider mehr Energie als kleinere Smartphone- oder Tablet-Displays. Das macht sich beim Strombedarf bemerkbar: Nach etwa fünf Stunden und 40 Minuten aktiver Nutzung gehen die Lichter aus und das Gerät muss ans Netz. Ein befriedigendes Ergebnis. Richtig toll dafür: Das Ladegerät des Study Pad One wiegt lediglich 114 Gramm und das Gerät selbst kommt auf 1.080 Gramm. Es ist zwar schwerer als ein Tablet, dafür aber deutlich leichter als ein durchschnittliches Notebook.
Gut vernetzt
Ein so mobiles Gerät sollte (!) selbstverständlich über die gängigsten Funk-Verbindungen verfügen. Das Study Pad One funkt über schnelles WLAN (802.11ac) und Bluetooth 5.0 beispielsweise für externe Lautsprecher. Auch ein LTE-Modul ist an Board, mobiles Surfen ist damit kein Problem. Eine Displayport-Buchse, ein Speicherkartenleser für SDXC-Karten und eine Kopfhörer/Mikrofon-Kombibuchse sind ebenfalls dabei. Wer viele Daten transferieren möchte, bekommt allerdings graue Haare: Der USB-3.2-Port vom Typ C der ersten Generation ist recht lahm. Das ist Schade, denn der Speicher des Study Pads ist mit 128 Gigabyte recht mickrig.
Das Study Pad One verfügt über einen Fuß. So lässt es sich mit und ohne Tastatur überall platzieren. Neben der USB-Buchse ist ein microSD-Kartenslot, der mit einer 128-Gigabyte-Karte zurechtkommt.
Hyricane Study Pad One mit Stift und Tastatur
Immerhin lässt sich die Tastatur kinderleicht abnehmen, denn sie ist nur magnetisch mit dem Display-Teil des Study Pads verbunden. Über das Schreibgefühl kann man nicht meckern, obwohl die Tastatur an sich etwas instabil ist, was an der Konstruktion des Geräts liegt. Das relativ enge Layout der Tasten zwingt zum Umdenken, weil beispielsweise die Enter-Taste länglich ist.
Richtig toll hingegen: der mitgelieferte Stift zur Bedienung des Touchscreens. Kreative Menschen können mit dem Stift zeichnen. Wer darauf keine Lust hat, darf den Stift einfach zum Klicken auf dem Touchpad verwenden. Das macht auf dem Sofa liegend besonders viel Spaß, denn das Study Pad verfügt über einen ausklappbaren Fuß. So lässt es sich sogar im Tablet-Modus beispielsweise auf dem Bauch platzieren. Trotzdem: Auf dem Tisch macht das Convertible auch eine gute Figur.
Hyricane Study Pad One im Praxis-Test: Das Fazit
Wer einfach ein schickes Convertible mit genug Leistung fürs Surfen, Recherchieren oder Videogucken sucht, der ist hier genau richtig. Das Hyricane Study Pad One hält, was es verspricht. Das Display ist sehr scharf, die Leistung okay und der Akku hält fünf Stunden durch mehr als genug für Reisen im öffentlichen Verkehr. So gesehen ist das Study Pad perfekt für Studenten, die an jedem Ort Arbeit mit Spaß verbinden möchten. Etwas mehr Speicher würde dem Gerät aber gut tun. Bei dem Preis von 599 Euro kann man trotzdem nicht meckern. Übrigens: Für 899 Euro gibt es einen LTE-Vertrag mit 3 Gigabyte im Netz der Deutschen Telekom für drei Jahre.
Quelle: www.computerbild.de