iPhone-Kalender-Spam: Betrüger setzen auf Kalenderabos mit Viruswarnungen
Betrüger nutzen Apples in iOS integrierten Kalender, um unerfahrene Nutzer mit Spam-Nachrichten zu ködern. Die Kalender-Abos werden erschlichen.
Mac & i Von
- Leo Becker
Apple hat erneut ein Problem mit Kalender-Spam und darüber zugestellten betrügerischen Benachrichtigungen. Eine wachsende Zahl an iPhone-Nutzern berichtet von ungewollten Termin-Mitteilungen unter anderem mit pornografischen Inhalten, teils auch mit vorgeblichen Virenwarnungen und anderen Mitteilungen, die den Empfänger möglichst erschrecken sollen. Die im Kalender vermerkten Spam-Ereignisse sind gewöhnlich mit Links versehen, die etwa auf Phishing-Seiten locken.
Die Links können auch auf Weiterleitungen zu wohl betrügerischen VPN-Apps und vorgeblichen Sicherheits-Tools in Apples App Store führen.
Erschlichene iPhone-Kalender-Abos
Im Unterschied zu der großen Kalender-Spam-Welle, die im Jahr 2016 viele iCloud-Nutzer erwischte, setzen die Betrüger nun nicht mehr auf Kalendereinladungen. Die alte Masche hat Apple auch durch Gegenvorkehrungen auf iCloud-Seite erschwert.
Stattdessen wird eine bequeme Funktion zum Abonnieren von Kalendern missbraucht: Nutzer und Nutzerinnen wird dafür auf manipulierten Webseiten im Webbrowser ein Hinweisdialog angezeigt, der sie dazu auffordert, zum Weitermachen auf "OK" zu tippen, wie die Sicherheitsfirma Malwarebytes berichtete. Dadurch wird zugleich allerdings der Spam-Kalender abonniert, wie nur durch Lesen des gesamten Hinweises erkennbar ist.
Möglich ist auch, dass fragwürdige Apps Spam-Kalender auf iPhones hinterlegen, aber auch dafür muss der Nutzer der App erst die Erlaubnis erteilt haben.
Kalender-Abos lassen sich leicht löschen – aber nicht unterbinden
Die abonnierten Spam-Kalender lassen sich leicht wieder aus Apples Kalender-App löschen. Das Unternehmen hat offenbar in Reaktion auf die wachsende Zahl an Berichten ein eigenes Support-Video veröffentlicht, das das simple Prozedere zeigt.
Eine Funktion, um abonnierte Kalender generell zu deaktivieren oder deren Hinzufügen zu verhindern, gibt es derzeit nicht. Das Problem wird also bestehen bleiben, solange Nutzer durch Tricks zum Abonnieren der Spam-Kalender gebracht werden.
(lbe)
Quelle: www.heise.de