Irische Datenschutzbehörde veruteilt WhatsApp zu 225 Millionen Euro Bußgeld
Die irische Datenschutzbehörde verhängt ein Bußgeld gegen WhatsApp von 225 Millionen Euro. Fehlende Transparenz wird dem Messenger-Dienst vorgeworfen.
Es ist eine der höchsten Strafen, die von der irischen Datenschutzkommission verhängt wurde. WhatsApp soll gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstoßen haben und wurde deswegen zu 225 Millionen Euro Bußgeld verurteilt. Nachdem der Messenger-Dienst zu Facebook gehört und die Plattform ihren EU-Hauptsitz in Irland hat, ist auch die irische Datenschutzbehörde in diesem Fall für WhatsApp zuständig.
Nach mehrjährigen Untersuchungen wurde WhatsApp bereits 2018 von der irischen Datenschutzbehörde dazu aufgefordert Maßnahmen zu ergreifen, um den Datenaustausch mit Facebook unter dem Aspekt der Datenschutzgrundverordnung vereinbaren zu können.
Bereits seit Anfang des Jahres steht WhatsApp jedoch in der heftigen Kritik, da das Unternehmen von seinen Nutzern die Zustimmung forderte, persönliche Daten mit Facebook teilen zu dürfen. Im Juli 2021 folgte eine Forderung des Europäischen Ausschuss für Datenschutz, dass der Datenaustausch von WhatsApp und Facebook untersucht werden müsse.
Schlussendlich sei die Datenschutzkommission zu dem Entschluss gekommen, dass WhatsApp eine fehlende Transparenz gezeigt hat, als es um die Bereitstellung von Informationen, Daten und der Weiterverarbeitung zwischen WhatsApp und anderen Facebook-Unternehmen ging.
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Daraufhin forderte die irische Datenschutzbeauftragte Helen Dixon nach den Ermittlungen, WhatsApp mit einem Bußgeld von 50 Millionen Euro zu verurteilen. Hier stieß die Behörde jedoch auf Widerspruch der europäischen Amtskollegen. Laut der Datenschutzgrundverordnung kann die Höhe einer Strafe mit vier Prozent des Jahresumsatz des Unternehmens bemessen werden.
Zum Vergleich: In anderen Fällen wurde Amazon in Luxemburg wegen des Verstoßes der DSGVO zu einer Strafe von 746 Millionen Euro verurteilt. Ende 2020 wurde Twitter wegen eines Datenlecks zu einer Geldstrafe von 450 Millionen Euro von der irischen Datenschutzbehörde verurteilt. Durch den Widerspruch aus Europa wurde Irland im WhatsApp-Fall vom European Data Protection Board, das die einheitliche Anwendung der DSGVO überprüft, auf eine neue Festlegung der Strafe hingewiesen.
225 Millionen Euro Geldstrafe heißt das Urteil nun, weil WhatsApp den eigenen Nutzern nicht mitgeteilt hat, wie persönliche Daten mit dem Mutterkonzern Facebook geteilt werden. WhatsApp dementiert das und gab bereits an, Einspruch einlegen zu wollen. Laut eigenen Aussagen sollen die Transparenzanforderungen von 2018 erfüllt worden sein.
Ein Sprecher von WhatsApp betonte dabei: "Wir haben daran gearbeitet, sicherzustellen, dass die von uns bereitgestellten Informationen transparent und umfassend sind und werden dies auch weiterhin tun. Wir sind mit der heutigen Entscheidung in Bezug auf die Transparenz, die wir den Menschen im Jahr 2018 geboten haben, nicht einverstanden und die Strafen sind völlig unverhältnismäßig."
Dass die Rekordstrafe von 225 Millionen Euro gegen WhatsApp also tatsächlich fällig wird, ist noch offen. Bis so ein Rechtsstreit geklärt ist, können ja bekanntlich auch noch Jahre vergehen.
Quelle: www.connect.de