luca-App erleichtert Kontakt-Tracing
Ein Berliner Start-up will Tempo in die Kontaktnachverfolgung jener Gesundheitsämter herbringen.
c’t Magazin Von
- Holger Bleich
Seit der ARD-Talkshow "Anne Will" vom 28. Februar ist die luca-App in aller Munde. Mitinitiator Smudo von den Fantastischen Vier erläuterte anschaulich, wie die App in Verbindung mit der dahinterliegenden Infrastruktur Gesundheitsämtern die Nachverfolgung von Corona-Infektionsfällen erleichtern kann. Mit luca können etwa Besucher von Restaurants oder Kinos digital einchecken. Hierfür gleichen sie über die Handykamera ihren QR-Code, also ihre vom System vergebene ID, mit der des jeweiligen Anbieters ab.
Der Clou: Die Daten sind verschlüsselt, weder der luca-Betreiber noch der Anbieter sollen sie einsehen können. Erst bei einem Coronaausbruch in einem Cluster dürfen die Ämter auf diese zugreifen und ihre Nachverfolgung deutlich effizienter starten, als dies über die analogen Kontaktformulare möglich wäre.
Entwickelt und betrieben wird luca vom Berliner Start-up neXenio, einer Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts. Das System ist für Gäste und Gastgeber kostenlos. In einigen Modellregionen, etwa den Nordseeinseln Sylt, Föhr und Amrum, ist es bereits an die Gesundheitsämter angeschlossen und im Einsatz. Die schleswig-holsteinische Datenschutzbehörde hatte das Konzept und die Implementierung daher vor dem Einsatz auf den Inseln geprüft und nichts beanstandet. Auch der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Stefan Brink unterstützt das Projekt.
Kritiker monieren in Twitter-Debatten, dass luca auf proprietärer "Closed Source"-Software basiert und deshalb nicht überprüfbar sei. Gegenüber c’t erklärte neXenio: "Grundsätzlich denken wir auch über Open Source nach, möchten das aber nur machen, wenn wir auch die Community richtig pflegen können." Man werde "im ersten Schritt das Sicherheits- und Kryptokonzept veröffentlichen".
Das luca-System kann man auch für selbst organisierte Veranstaltungen nutzen, etwa private Partys. c’t Ausgabe 7/2021
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(hob)
Quelle: www.heise.de