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Steuererklärung exakt und schnell

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Inhalt:

Steuerprogramme im Test

Wegen Kurzarbeitergeld und steigenden Rentenbezügen brauchen viele Bürger in diesem Jahr eine Steuererklärung. Mit einer Software oder einem Online-Service geht das ganz entspannt – auch auf dem Handy

Eine Steuererklärung lohnt sich fast immer. Viele Arbeitnehmer bekommen jährliche Prämien und müssen in den Auszahlungsmonaten überdurchschnittlich hohe Steuern zahlen. Über den Lohnsteuerjahresausgleich holt man sich diese zurück.

In diesem Jahr kommt eine Besonderheit hinzu: Wer pandemiebedingt Kurzarbeitergeld bezogen hat, ist sogar zur Steuererklärung verpflichtet. Das gilt auch für die Rentner, die aufgrund steigender Rentenauszahlungen plötzlich in die Steuerpflicht gerutscht sind. Wer den Papierkram meiden will, muss aber nicht gleich einen guten Teil der Rückerstattung an den Steuerberater weiterreichen.

Denn mit einer Steuersoftware, einem Cloud-Dienst oder einer Steuer-App kann man einfache und mittelschwere Steuerfälle selbst lösen. Der Unterschied zwischen klassischer Software und Cloud-Diensten ist den letzten Jahren immer kleiner geworden. Softwarepakete sind interessant, wenn man sensible Daten nicht in einem entfernten Rechenzentrum speichern will.

Außerdem sind die Pakete auf Nebenschauplätzen, zu denen Gewinnermittlung, Fahrtenbuch oder Gewerbesteuererklärung gehören, of besser aufgestellt. Die Steuerhilfen sind auch meist umfangreicher. Cloud-Dienst überzeugen mit ihren flexiblen Arbeitsbedingungen. Mobile Apps gehören bei ihnen selbstverständlich dazu.

Die Steuerdaten werden in sicheren deutschen Rechenzentren gespeichert, versichern die Anbieter. Alle von uns getesteten Steuerprogramme sind in unterschiedlichen Versionen erhältlich. Für einfache Arbeitnehmer und Rentner genügen in aller Regel die Einstiegsversionen, die es bereits für 10-15 Euro gibt. Abstriche machen muss man hier bei zusätzlichen Steuerhilfen, beim Umfang der Steuererklärung und bei den Nebenrechnungen. Wer Immobilien vermietet, selbstständig arbeitet oder Geld am Kapitalmarkt verdient, ist mit der Mittelklasse sehr viel besser bedient und muss zwischen 25 und 35 Euro zahlen.

Eine Version, die passt und sitzt

Spezielle zugeschnittene Varianten etwa für Lehrer, Rentner oder Selbstständige unterscheiden sich oft nur durch zusätzliche Fachinformationen von den mittleren Paketen. Eine Ausnahme ist Taxman Vermieter. Hier wird die Steuererklärung im Bundle mit einer Vermietersoftware ausgeliefert. Berufseinsteiger und Studenten laden sich unter www.steuerhelden.de am besten eine kostenlose Version der Steuer- SparErklärung herunter.

Für sehr einfache Steuerfälle sind Derivate eine Alternative, die oft für 5 bis 10 Euro auf den Grabbeltischen der Discounter landen. Sie basieren in aller Regel auf einem der Steuerprogramme, die wir hier besprechen. Mit großen Neuerungen muss man bei den Software-Paketen nicht mehr rechnen. Lexware mit den Programmen Taxman und QuickSteuer Deluxe sowie die Akademische Arbeitsgemeinschaft mit ihrer SteuerSparErklärung beschränken sich darauf, Steueränderungen umzusetzen.

Alle drei basieren auf der gleichen Engine und folgen der gleichen Benutzerführung. Zur SteuerSparErklärung gibt es eine mobile App, um Steuerbelege zu digitalisieren und in den Belegmanager zu übertragen. Diese Informationen landen dann automatisch in der Steuererklärung. Neuerungen gibt es nur bei der Eingabe der Steuerdaten: Es ist einfacher geworden,

Werbungskosten zu erfassen wie etwa die Fahrten zur Arbeit oder der Aufwand für das heimische Arbeitszimmer. Während die Akademische Arbeitsgemeinschaft damit wirbt, garantiert Cloudfrei zu sein, verfolgt Wettbewerber Buhl Data eine andere Strategie: Nutzer unseres Zweitplatzierten WISO Steuer-Sparbuch können selbst entscheiden, ob sie Steuerdaten lokal oder lieber online speichern.

Steuerjahr 2021: Die wichtigsten Änderungen

Der Umfang der Steueranpassungen hält sich im Rahmen, aber es gibt wichtige, teils pandemiebedingte Änderungen:
  • Geringverdiener: Übersteigt der Fahrweg zur Arbeit 20 Kilometer, profitieren Geringverdiener ab dem 21. Kilometer von einer Mobilitätsprämie in Höhe von 14 % auf die Fahrtkostenpauschale.
  • Homeoffice: Beruflich oder betrieblich genutzte PCs und Software dürfen ab 2021 unabhängig von den Anschaffungskosten voll abgeschrieben werden.
  • Corona-Effekt: Corona-Sonderzahlungen bis zu 1.500 Euro können noch bis März 2022 steuerfrei ausgezahlt werden.
  • Weg zur Arbeit: Die Entfernungspauschale für den Weg zur Arbeit steigt von 30 auf 35 Cent pro Kilometer.
  • Jobwechsel: Die Umzugskostenpauschale für berufsbedingte Ortswechsel steigt für Ledige auf 870 und für Verheiratete auf 1.740 Euro.
  • Tschüss Soli: Bei einer Einkommensteuerlast von 16.956 Euro für Ledige und 33.912 Euro für Verheiratete entfällt der Solidaritätszuschlag komplett.
  • Altersteilzeit: Frührentner können bis zu 46.060 Euro jährlich hinzuverdienen, ohne dass dies auf die vorgezogene Altersrente angerechnet wird.
  • Ehrenamt: Die Übungsleiterpauschale bei Ehrenämtern steigt auf 3.000 Euro, der allgemeine Freibetrag auf 840 Euro.
  • Familie: Leistungen an bedürftige Angehörige werden bis zu 9.744 Euro als außergewöhnliche Belastung anerkannt.

Steuersoftware plus Cloud

Wer sich für die Cloud entscheidet, kann die Steuererklärung ohne Mehrkosten auch im Browser oder auf Handy oder Tablet bearbeiten. Die mobile Version hat im Vergleich zum letzten Jahr einen großen Sprung nach vorn gemacht, denn die Steuerberechnung, die Kalkulation der Entfernungskilometer über Google Maps und die Formularvorschau funktionieren dort jetzt auch.

Das macht das Handy zu einer fast gleichwertigen Alternative zum Desktop. Wie die SteuerSparErklärung lässt sich auch unser Cloud-Testsieger WISO Steuer-Sparbuch mobil per App mit Belegen füttern. Ebenfalls hinzu gekommen sind alternative Anmeldeverfahren zum ELSTER-Zertifikat. Wem dies zu kompliziert ist, kann sich alternativ mit dem elektronischen Personalausweis, per Videochat oder dem Identitätsdienst yes anmelden. Letzterer ist allerdings Kunden der Sparkassen und VR-Banken vorbehalten.

Keine Ausfälle durch die Pandemie

Die diesjährigen Steueränderungen sind bei allen Anwendungen gleichermaßen gut umgesetzt. Dies betrifft auch die pandemiebedingten Änderungen, zu denen etwa die Mobilitätsprämie für Geringverdiener oder die für das Steuerjahr 2021 relevante Homeoffice-Pauschale gehören.

Auch die vereinfachte Steuererklärung für Betreiber von Photovoltaikanlagen ist nun Teil des Steuerparcours. Die Benutzerführung der Steuerprogramme sieht immer ähnlich aus: Links die Navigation, in der Mitte die Dateneingabe, rechts die Online-Hilfe. Die wichtigsten Funktionen sind per Symbolleiste zu erreichen. Der Rückgriff auf das Menü ist selten nötig, und die Qualität der Anwenderunterstützung ist hoch.

Die aktuellen Steueränderungen blenden alle Programme aktiv ein. Der Inhalt der Online-Hilfe ändert sich sensitiv zu den jeweils aktiven Eingabebereichen. Eine sehr gute Volltextsuche wie die unseres Testsiegers WISO Steuer-Sparbuch liefert selbst bei umgangssprachlichen Eingaben wie etwa „Putzfrau“ Ergebnisse, mit denen man arbeiten kann. Zusätzliche Steuerliteratur kann man sich sparen. Frische Selbstständige, die sich in Sachen Steuern unsicher fühlen, finden bei der SteuerSparErklärung und den beiden Lexware-Anwendungen eine umfangreich kommentierte EÜR vor. Wer ungern liest, kann sich beim WISO Steuer-Sparbuch von rund 150 Videoclips visuell berieseln lassen, die inzwischen auch in der Webversion angekommen sind.

Heißer Draht zum Experten: Die Idee des zusätzlichen Online-Expertenchecks ist nicht neu. Entsprechende Angebote gibt es etwa bei yourxpert.de für rund 80 Euro. Jetzt ist auch Buhl Data in den
Markt eingestiegen: Wer seine Steuererklärung mit WISO Steuer-Sparbuch erstellt, kann diese vorab
vom Profi checken lassen. Die Beratung erfolgt im Rahmen eines Videotelefonats, das gestaffelt abgerechnet wird. Arbeitnehmer zahlen einen Fixpreis von 69 Euro. Vermieter, Anleger und Selbstständige
greifen tiefer in die Tasche.

Innovative Cloud-Dienste

Die Online-Dienste wie smartsteuer oder Lohnsteuer kompakt haben eine langjährige Entwicklungshistorie hinter sich. Anfängliche Lücken bei Online-Hilfe und Anwenderunterstützung haben sie längst geschlossen. Die Dienste haben vor allem eine angenehme Eigenschaft: Flexibilität.

In der Cloud kann man die Steuererklärung an jedem Rechner und mit mobilen Apps bearbeiten. Allerdings sollten die Lösungen schon passen. Wer kein gutes Gefühl dabei hat, seine Steuerdaten einem Rechenzentrum anzuvertrauen, ist mit einer Software immer noch besser bedient. Hinzu kommt, dass nicht jeder Cloud-Dienst für jeden Steuerfall gleichermaßen gut geeignet ist.

Wer etwa nebenberuflich selbstständig arbeitet, kann nur mit WISO Steuer Web und smartsteuer die EÜR erstellen. Hinzu kommen Unterschiede bei den Preismodellen, denn online bedeutet nicht zwangsläufig auch preiswert. Zudem sind Softwarepakete oft unter Listenpreis erhältlich – und man kann damit oft mehrere Steuererklärungen erstellen.

Online ist im Preis häufig nur eine Steuererklärung inklusive und Sonderangebote sind durch den Direktvertrieb limitiert. Dafür ist die Cloud zum Innovationsmotor geworden. So kann man etwa mit Lohnsteuer kompakt und SteuerGo die Steuererklärung ohne ELSTER-Zertifikat abgebeben. Zur Identitätsprüfung greifen sie auf Zahlungsdienstleister wie Paypal zurück, was schneller ist.

Einen deutlichen Sprung nach vorn hat Klartax gemacht. Hier lassen sich Bankkonten integrieren, um steuerrelevante Vorgänge automatisch zu übernehmen. Auch ein mobiler Belegscanner ist jetzt an Bord. Beide Ideen sind nicht neu, aber zu einem vergleichsweise günstigen Preis zu haben. Andererseits ist Klartax nur auf sehr einfache Steuerfälle ausgelegt. Empfehlenswert ist auch smartsteuer mit einem sehr breiten Themenspektrum und der nützlichen Anbindung an den kaufmännischen Cloud-Dienst Lexoffice. All diese Features machen den Cloud-Dienst zu einer vollwertigen Alternative für klassische Software.

WISO Steuer-Sparbuch Preise

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