Vivo X51 5G im Test: Erstes Smartphone mit Gimbal-Videostabilisierung
Testfazit: Das müssen Sie wissen
Das erste Vivo X51 5G-Handy für Deutschland machte im Test einen guten Eindruck: Das Design ist edel, die Kamera überzeugt auch bei wenig Licht und überrascht mit einem Alleinstellungsmerkmal: Der eingebaute Gimbal gleicht auch gröbere Verwackler aus. Beim freihändigen Laufen im Gehen enstehen so sehr viel laufruhigere Videos als bei der Konkurrenz. Der Akku hält lange durch und lässt sich schnell aufladen allerdings nur per Kabel. Das OLED-Display liefert gute Kontraste, könnte aber heller sein.
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Pro
- Top-Videostabilisierung (Gimbal)
- Kontraststarkes OLED-Display
- Sehr schnelles Laden
- 5G
Kontra
- Nicht wasserdicht
- DIsplay etwas dunkel
Testnote der Redaktion
2,1
gut Im Weltmaßstab gehört Vivo zu den fünf größten Smartphone-Herstellern. Doch in Deutschland war der Name bislang nur Insidern bekannt. Das soll sich jetzt ändern: Von der Europa- und Deutschland-Zentrale in Düsseldorf aus will Vivo Samsung, Huawei & Co. Marktanteile abtrotzen. Der erste Streich ist dabei das Vivo X51 5G, ein schicker Oberklasse-Androide. Hat Vivo so eine Chance gegen die Android-Konkurrenz? Der Test von COMPUTER BILD verrät, wie gut das Vivo X51 für den Angriff auf die Konkurrenz gerüstet ist.
Vivo X51 5G: Design, Display, erster Eindruck
Das Vivo X51 wirkt auf den ersten Blick beeindruckend schlank und edel: Das OLED-Display ist an den Rändern stark gewölbt wie einst bei Samsungs Edge-Design, die Frontkamera verschwindet hinter einem kleinen Loch links oben im Display. 91 Prozent der Vorderseite bestehen aus Display. Edel wirkt vor allem die Rückseite aus mattem Glas.
Sie ist weniger empfindlich für Fingerabdrücke und fasst sich angenehmer an als die glatten Gehäuse vieler Konkurrenten. Das Display zeigte im Test wenig überraschend enorme Kontraste und einen großen Farbraum, zeigt Farben aber leicht überbetont. Auch könnte es etwas heller sein (565 Candela je Quadratmeter), Top-Modelle von Samsung wie das Galaxy S20 Ultra oder Note 20 sind doppelt so hell.
Vierfach-Kamera mit Pro-Linse
Käufer teurer Smartphones legen Wert auf eine gute Kamera. Hier hat Vivo sich ordentlich ins Zeug gelegt, spendiert dem X51 gleich vier Kameras. Die hochauflösende Hauptkamera wird dabei durch einen Ultraweitwinkel und interessanterweise gleich zwei unterschiedlich starke Tele-Linsen flankiert:
- Hauptkamera mit 48 Megapixel, lichtstarker Blende (f/1,6) und effektiver Brennweite von 25,69 mm
- Porträt-Kamera mit 13 Megapixel und zweifach optischem Zoom (f/2,46; Brennweite 50 mm)
- Tele-Kamera: 8 Megapixel mit fünffach optischem Zoom (f/3,4, Brennweite 135 mm)
- Ultra-Weitwinkel: 8 Megapixel (f/2,2, Brennweite 15,7 mm)
Vivo X51: Foto-Qualität im Test
Die 48-Megapixel-Kamera konnte im Test vor allem bei wenig Licht brillieren. Aufnahmen ohne Blitz in der Dämmerung oder bei fast totaler Dunkelheit gelingen besser als bei den meisten anderen Smartphones. Auch bei Tageslicht und Gegenlicht-Situationen punktet die Kamera, war im Praxis-Vergleich hier teils sogar dem Google Pixel 5 überlegen. Die Tele-Kameras allerdings erfüllten die Erwartungen nicht vollständig.
Für den Vergrößerungsbereich zwischen Faktor 2 und 4,9 ist die Porträt-Kamera mit zweifach optischem Zoom zuständig, im Testszenario mit vierfacher Vergrößerung nicht voll überzeugt. Erst ab Faktor 5 setzt das „Pro-Objektiv“ mit fünffach optischem Zoom ein und das ist bei extremen Zoom-Faktoren über 5 durchaus beeindruckend, wie die unten abgebildeten Fotos von einem mit bloßem Auge kaum zu erkennenden Fassadenreiniger in der Hamburger Hafencity zeigen.
Gimbal im Handy: Ist das sinnvoll?
Das Alleinstellungsmerkmal des Vivo X51 5G ist die eingebaute Bildstabilisierung der Luxusklasse in Form eines Gimbals, der bis zu 3 Prozent Schwankungen ausgleichen kann. Wählt man in den Kamera-Einstellungen den Punkt „Mikro-Gimbal-Kalibrierung“, kann man im oberen Objektiv nachverfolgen, wie sich die Linse bewegt.
Im Test zahlte sich das System vor allem in extremen Situationen aus, etwa beim freihändigen Video-Filmen aus vollem Lauf. Wo das iPhone-Video schwankte wie ein Schiff auf rauer See, blieb das Vivo-Video weitgehend stabil. Der Gimbal erleichtert auch Langzeitbelichtungen bei wenig Licht. Einen Gimbal bietet auch das LG Wing, das aber erst kurz nach dem Vivo X51 auf den deutschen Markt kommt.
Wie schnell ist das Vivo X51?
Das Vivo X51 5G arbeitet mit demselben Prozessor wie viele Mittelklasse-5G-Smartphones: dem Snapdragon 765G von Qualcomm. Der reißt in Benchmarks zwar keine Bäume aus, aber in Kombination mit Vivos „Funtouch OS“ auf Basis eines fast puren Android 10 ließ sich das Vivo im Test durchweg flüssig bedienen. Die leicht erhöhte Bildwiederholrate (wahlweise fix einstellbar, ab Werk aber nur bei Bedarf automatisch aktiviert) trägt zu dem Eindruck bei. Und: 5G is ab Werk dabei. Der interne Speicher (nicht erweiterbar) ist mit 256 Gigabyte sehr üppig bemessen.
Wie lange hält der Akku?
Im Test lieferte das Vivo X51 5G eine starke Akku-Laufzeit von neun Stunden und 48 Minuten ab. Dabei kann das Smartphone auf eine Akku-Kapazität von 4.315 Milliamperestunden (mAh) zurückgreifen. Sehr gut schnitt das Vivo auch im Test der Ladegeschwindigkeit ab: In 62 Minuten pumpte das 33-Watt-Netzteil via USB-C der Akku voll. Einziger Haken: Induktives Laden ist nicht eingebaut.
Vivo X51: Update auf Android 11 ist schon da
Eine Überraschung: Der Newcomer Vivo gehört zu den ersten Herstellern, die bereits Anfang Dezember ein Update auf Android 11 bereitstellten.
Vivo X51 5G: Preis, Farben, Release
Das Vivo X51 5G ist in Deutschland in Alpha Grey ab sofort im Handel zu haben, mit Tarif etwa bei Sparhandy (20. Oktober 2020). Der Preis: 500 Euro. Ein Adapter für Klinkenkopfhörer, ein Headset und ein 33-Watt-Netzteil wird mitgeliefert.
Eine Quelle: www.computerbild.de