Vodafone: Aus für MMS kommt bald
Multimedia-Dienst
Vodafone verkündet das Ende der MMS
31.12.2021, 10:26 Uhr | t-online, jnm
Hand mit Smartphone: Die MMS erhält ein Ablaufdatum (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn./dpa)
Vodafone hat angekündigt, die Multimedia-Nachricht MMS bald abschalten zu wollen. Der Dienst sei veraltet, heißt es. Fans der MMS bleibt aber noch etwas Zeit.
Kurze Videos per Smartphone zu verschicken und zu empfangen ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit – noch vor 20 Jahren war das kaum vorstellbar. Als T-Mobile im September 2002 Videoübermittlung per MMS einführte, war das eine kleine Sensation – die Telekom-Tochter war das erste Unternehmen Europas, das diese Funktionalität bot.
Allerdings war der Leistungs-Umfang noch sehr begrenzt: Nur 15 Sekunden Länge waren erlaubt – und das bei einer maximalen Dateilgröße von nur 95 KByte – jedes Handyfoto ist heute um ein Vielfaches größer. Vodafone zog nur ein halbes Jahr später nach – im März 2003 startete auch dort die Möglichkeit, kurze Videoclips per MMS zu versenden.
Doch die Funktion blieb selten genutzt – zu teuer waren die einzelnen Nachrichten, zu mager die Qualität der Videos, die sich auf diese Weise verschicken ließ.
MMS wurde mit dem Smartphone egal
Doch mit dem Aufkommen der Smartphones war das schnell egal – über die nun verfügbaren App-Stores ließen sich schon bald Apps wie WhatsApp installieren, mit denen das Versenden von Bildern und Videos nicht nur viel einfacher ging – solange man sich in einem WLAN befand, war es dazu auch kostenlos.
Die Mobilfunkbetreiber versuchten Ende 2012 mit „Joyn“, gewissermaßen einer weiterentwicklung der MMS, dagegen zu halten – scheiterten damit aber kläglich.
Die MMS führte spätestens seit dem Durchbruch der Messenger-Dienste nur noch ein Schattendasein. Nur wenige Verbraucher, die noch ein Handy ohne Smartphone-Funktionalität nutzten, hatten überhaupt noch Bedarf an der veralteten Technologie.
SMS bleibt weiter bestehen
Nun hat Vodafone angekündigt, der MMS den Stecker ziehen zu wollen: Am 17. Januar 2023 ist Schluss. Das teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Gut zwei Wochen schneller wird der Konkurrent Telekom sein: Dort hatte man in den Fußnoten der Mobilfunkpreislisten zunächst schon ein Ende der MMS für Mitte 2020 angekündigt.
Auf Nachfrage des Verbraucherportals Teltarif hatte die Telekom aber eingeräumt, diesen Zeitraum doch noch bis zum 31.12.2022 zu verlängern. Dieses Datum findet sich derzeit auch in den aktuellen Vertragsunterlagen des Unternehmens.
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Um den schlichteren Vorgänger der MMS, die SMS, muss man sich übrigens keine Sorgen machen. Vodafone bestätigte, dass es derzeit keine Pläne gebe, die SMS abzuschalten.
Quelle: www.t-online.de