watchOS 7.2 für die Apple Watch bringt neue Cardiofitness-Funktion
Die Apple Watch gehört im Smartwatch-Test von COMPUTER BILD zu den genauesten bei der Herzfrequenzmessung. Um aus den Herzdaten eine Aussage über die Fitness abzuleiten, taugt der daraus ermittelte Ausdauerwert für die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max). Mit dem Update iOS 14.3 fürs iPhone und watchOS 7.2 für die Apple Watch baut der Hersteller die Metrik jetzt aus. Das ist vor allem eine gute Nachricht für alle, die prüfen möchten, ob ihre Herz-Lungen-Fitness ausreicht oder sie mehr dafür tun müssten.
VO2max-Wert: Was besagt er und wie misst man ihn?
Beim VO2max-Wert geht es darum, wie viel Sauerstoff der Körper maximal pro Minute aufnehmen kann. Um das herauszufinden, nutzt man in der Medizin einen Belastungstest im Labor, mit dem die Experten die Atemgase analysieren. Viele Smartwatches schätzen inzwischen diesen Wert nach dem Firstbeat-Verfahren, indem sie Herzfrequenzdaten und die per GPS erfasste zurückgelegte Strecke beim Sport zugrunde legen. Lange war das nur eifrigen Sportlern möglich, weil man dafür einen längeren Lauf in zügigem Tempo absolvieren musste. So ging das auch auf der Apple Watch vonstatten und die Auswertung fand sich in der Health-App. Seit watchOS 7 und iOS 14 wanderte der Wert zusätzlich in die Fitness-App. Das Update brachte zudem die Fähigkeit, den VO2max-Wert „im niedrigen Bereich“ zu ermitteln. Das heißt: Statt eines Laufs genügt seitdem ein Spaziergang von fünf oder zehn Minuten. Dabei ist es nicht nötig, manuell eine Trainingsaufzeichnung zu starten. Einzige Bedingung ist es, draußen unterwegs zu sein, da die Uhr automatisch den GPS-Sensor zuschaltet und so die zurückgelegte Strecke einbezieht. Die Neuerung ermöglicht es auch Untrainierten, ihre Cardiofitness zu erfassen.
watchOS 7.2: Das Neue an der VO2max-Funktion
Bereits bei der Vorstellung der Apple Watch 6 und Apple Watch SE im September 2020 gab der Hersteller einen Ausblick auf die Neuerung, die Ende 2020 kommt. Nun ist es so weit. Im Wesentlichen ändern sich zwei Dinge:
- Grafik stellt Vergleich dar: In der Health-App stellt Apple mit dem kommenden Update den Verlauf des VO2max-Wertes dar und ermöglicht einen Vergleich mit anderen. Damit ein 70-Jähriger sich nicht mit einer 20-Jährigen messen lassen muss, vergleicht die App den Wert mit einer Gruppe von Personen gleichen Alters und Geschlechts. Denn die Cardiofitness hängt von diesen Kriterien ab, ebenso wie von Gewicht, Körpergröße oder beispielsweise einer Medikamenteneinnahme oder Schwangerschaft. Als Datenbasis für den Vergleich dienen nicht nur andere Apple-Watch-Nutzer, sondern Bevölkerungsdaten aus der US-amerikanischen Fitness Registry and Importance of Exercise National Database (FRIEND). Apple teilt den Fitnesswert in eine von vier Kategorien ein und gibt an, ob er im Vergleich zur Gruppe „hoch“, „über dem Durchschnitt“, „unter dem Durchschnitt“ oder „niedrig“ ist.
- Mitteilung bei niedriger Cardiofitness: Das frische Update schaltet des Weiteren Cardiofitness-Benachrichtigungen für Nutzer ab 20 Jahren frei. Die Uhr gibt dann Bescheid, wenn der Fitnesswert auf ein niedriges Niveau fällt verglichen mit der eigenen Gruppe. Wer also einen deutlich geringeren VO2max-Wert als der Schnitt hat (genauer: Wer zu den schwächsten 20 Prozent seiner Gruppe gehört), erhält eine Mitteilung von der Uhr. Die Idee: Durch mehr und intensiveres Training lässt sich die Cardiofitness gezielt verbessern. So fasst es auch Dr. Sumbul Desai, Vice President of Health bei Apple, zusammen: „The really special thing about VO2max is that you can actually do something about it. And the key to that is in exercising more, and in increasing your intensity, you’ll actually see an improvement.“
watchOS 7.2, iOS 14.3: Wann kommen die Updates?
Ab Montag, 14. Dezember 2020, verteilt Apple die Aktualisierungen auf Version iOS 14.3 fürs iPhone und watchOS 7.2 für die Apple Watch. Kompatibel sind alle Geräte, die mit iOS 14 und watchOS 7 laufen also iPhones ab Generation 6S und Apple Watches ab Generation 3.
Eine Quelle: www.computerbild.de