Core i9-11900K: Intel führt kurz vor 12 neuen Turbo-Boost ein
5,1 statt 4,8 GHz hinaus allen CPU-Kernen: Die "Adaptive Boost Technology" soll Rocket-Lake-Topmodellen ein paar Prozent mehr Leistung erwirtschaften.
Von
- Mark Mantel
Intel spendiert den zwei schnellsten LGA1200-Prozessoren aus der Baureihe Rocket Lake-S einen neuen Turbo-Modus: Der Core i9-11900K und die GPU-lose Schwesterversion Core i9-11900KF bekommen den sogenannten Adaptive Boost Technology (ABT), der den All-Core-Turbo erhöht. Folglich erreichen alle acht CPU-Kerne unter den richtigen Voraussetzungen 5,1 GHz statt – wie bisher kommuniziert – maximal 4,8 GHz.
Die Änderung platzt mitten in unsere laufenden Tests und war offenbar nicht geplant: Zur Ankündigung am 16. März 2021 hatte Intel den Adaptive Boost nicht erwähnt, zudem ist er erst in der wenige Tage alten Beta-BIOS-Versionen enthalten. Rund 6 Prozent mehr Taktfrequenz könnten dem Core i9-11900K(F) helfen, besser gegen AMDs Achtkerner Ryzen 7 5800X dazustehen.
Intel merkt an, dass die 5,1 GHz nur unter den richtigen Rahmenbedingungen mit "erweiterter Stromzufuhr" und starker Kühlung anliegen. Ein Diagramm offenbart derweil das Geflecht aus mittlerweile vier verschiedenen Turbo-Modi, die unterschiedliche Voraussetzungen haben.
Der Adaptive Boost beschleunigt alle acht CPU-Kerne des Core i9-11900K und Core i9-11900KF auf bis zu 5,1 GHz. Anders als der Thermal Velocity Boost setzt er keine niedrige CPU-Temperatur voraus.
Turbo-Wirrwarr
Der Turbo Boost 2.0 liegt an, wenn die Power Limits nicht ausgereizt sind und gilt als Basislinie für 4,7 GHz auf allen acht CPU-Kernen. Er nimmt zu, je weniger Kerne ausgelastet werden – bis zu 5,1 GHz auf zweien. Den Turbo Boost 3.0 führte Intel als Software-Lösung mit Broadwell-E (Core X-6000) ein, um die Geschwindigkeit bei der Auslastung weniger Kerne zu erhöhen. Zwei speziell markierte Kerne des Core i9-11900K(F) beschleunigt TB 3.0 auf bis zu 5,2 GHz.
Dann kommt der sogenannte Thermal Velocity Boost, der im Zusammenspiel mit einer starken Kühlung funktioniert und bei 70 Grad Celsius zusätzliche 100 MHz bereithält. Der Adaptive Boost wiederum ist dem Thermal Velocity Boost bei Last auf drei oder vier Kernen gleichgestellt und überbietet diesen bei Last auf fünf bis acht Kernen. Dabei ignoriert er das Temperaturlimit von 70 Grad Celsius und funktioniert bis 100 Grad Celsius.
(mma)
Quelle: www.heise.de