Frühstart für „Rocket Lake“: Erste Benchmarks des Core i7-11700K
Wochen vor dem geplanten Verkaufsstart konnte man nicht dauerhaft schon den Achtkernprozessor Core i7-11700K kaufen. Erste Messwerte zeigen dasjenige Potenzial.
c’t Magazin Von
- Christian Hirsch
Mit den Core-i-Prozessoren der 11. Generation alias Rocket Lake will Intel endlich das Ruder bei Desktop-PCs herumreißen und den AMD Ryzen 5000 übertrumpfen.
Bislang waren lediglich einige von Intel gestreute Vorabinformationen sowie der geplante Verkaufsstart am 30. März bekannt. Überraschend verkaufte jedoch der deutsche Onlinehändler Mindfactory den Achtkerner Core i7-11700K in den vergangenen beiden Wochen, bevor der LGA1200-Prozessor vor Kurzem wieder aus dem Shop verschwand. Ein Exemplar davon konnte c’t ergattern.
Unsere CPU läuft nominal mit 3,6 GHz, bei Last auf allen Kernen geht der Turbo auf bis zu 4,6 GHz hoch. Ist nur ein Kern beschäftigt, knackt der Core i7-11700K die 5-GHz-Marke. Im Vergleich zu den Vorgängern spendiert Intel den Rocket-Lake-CPUs größere Caches: Pro Kern gibt es nun 48 statt 32 KByte Level-1- und 512 statt 256 KByte Level-2-Cache.
Rocket-Lake-CPUs können im Unterschied zu den Vorgängern nun auch AVX512-Befehle ausführen.
Schneller, aber nicht als Ryzen 5000
Das und die Stärke der überarbeiteten Cypress-Cove-Rechenwerke zeigen sich in der Singlethreading-Wertung des Rendering-Benchmarks Cinebench R23: Dort übertrumpft der Core i7-11700K den bisherigen LGA1200-Spitzenreiter Core i9-10900K trotz 300 MHz weniger Takt um 15 Prozent. Die Rechenleistung pro Takt (Instructions per Cycle, IPC) legt also um rund 21 Prozent zu. Am ebenfalls achtkernigen AMD Ryzen 9 5800X kommt der Core i7-11700K aber trotz höherem Turbotakt im Cinebench R23 weder im Single- noch im Multithreading vorbei.
Zwar erwarten wir noch höher getaktete Rocket-Lake-Modelle wie den Core i9-11900K, allerdings hat AMD weiterhin den Vorteil der zusätzlichen CPU-Kerne – 16 beim Ryzen 9 5950X. Besser als im Cinebench R23 sieht für Intel beim Office-Benchmark Sysmark 25 aus: Dort übertrifft Rocket Lake alle bisherigen Desktop-Prozessoren.
Core i7-11700K "Rocket Lake", 14 nm, LGA1200 | ||||
Prozessor | Kerne / Takt / Turbo | Cinebench R23 1T / MT | Sysmark 25 | 3DMark Firestrike |
Core i7-11700K | 8+HT / 3,6 / 5 GHz | 1526 / 14854 | 1741 | 2282 |
Core i9-10900K | 10+HT / 3,7 / 5,3 GHz | 1363 / 16295 | 1613 | 1383 |
Ryzen 7 5800X | 8+SMT / 3,8 / 4,7 GHz | 1599 / 15514 | 1690 | – |
Die bei Rocket Lake integrierte UHD-750-Grafik mit Xe-Architektur lässt die UHD-630-GPU der Vorgängerchips weit hinter sich: Im Grafik-Benchmark 3DMark Firestrike erzielt sie 65 Prozent mehr Punkte. Dies lässt vermuten, dass Intel die Zahl der Shader-Einheiten erhöht hat.
Dieser Artikel stammt aus c't 7/2021, die ab 13. März erhältlich ist.
(chh)
Quelle: www.heise.de